Laenderrisiko Vietnam

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Country Risk Vietnam

Das Länderrisiko Vietnam hat sich 1993 positiv zugunsten von Vietnam entwickelt. So verbesserte sich der Status von Nr. 97 auf Nr. 88 der Sekundärmarktliste von New York. Die Quote stieg pro Forderung von 39 auf 42% mit weiter steigender Tendenz.Die Weltbank hat Vietnam erstmals seit 15 Jahren am 27.10.93 Kredite genehmigt, und zwar 228 Mio. US$ bei einem Zins von 7,5%. Davon werden 70 Mio US$ für ein Grundschulprojekt und über 158 Mio. US$ für den Straßenbau verwandt. Für 1994 reichte die Weltbank einen Kredit in Höhe von 400 Mio US$ aus.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Vietnam im Oktober 1993 einen Kredit über 223 Mio. US-Dollar bewilligt. Die Kreditvergabe wurde möglich, nach dem Vietnam seine Rückstände beim IWF in Höhe von 142 Millionen Dollar am 5. Oktober bereinigt hatte. Mit der Kreditgewährung wurde die IWF-Quote von Vietnam von 251 auf 343 Million US$ erhöht. Die Bereinigung von vietnamesischen Kreditverbindlichkeiten wurde in Folge der teilweisen Aufhebung des Finanzembargos durch den US-Präsidenten Bill Clinton in Washington aus dem Juli möglich. Trotzdem bestehen noch einige Kreditverpflichtungen bei Privatbanken und internationalen Organisationen.
Das US-amerikanische Embargo besteht nach wie vor, wurde im September 1993 jedoch dahingehend gelockert, daß sich amerkanische Unternehmen zukünftig an internationalen Ausschreibungen beteiligen können und die USA die Kreditvergabe öffentlicher Kreditinstitute an Vietnam nicht mehr blockieren. Wüßten die Bürger in den USA wie sehr sich die Vietnamesen die Rückkehr Amerikas nach Vietnam wünschen, würde das Embargo nicht nur kurzfristig aufgehoben, sondern auch erheblich investiert werden. Die Stimmung in Vietnam hat sich geradezu umgekehrt, so daß die internationale Presse die Lage heute so kommentiert:

Vietnam-USA 1968: "Yankee go home"

Vietnam-USA 1990: "Yankee come home"


Der Klärung der Kreditrückzahlung gingen intensive Verhandlungen und Gespräche auf internationaler Ebene voraus. Während des Treffens von IWF und Weltbank vom 27. - 30. September bemühten sich insbesondere Frankreich und Japan um eine Verbesserung des vietnamesischen Status, in dem u.a. von Frankreich eine Zwischenfinanzierung in Höhe von 85 Million US-Dollar zur Ablösung der Altkredite zur Verfügung gestellt wurden. Insgesamt waren 16 Banken aus 11 Ländern an der Zwischenfinanzierungsmaßnahme beteiligt.

Die Weltbank allein arbeitet derzeit an einem Finanzierungsvorhaben im Umfang von 70 Millionen für das Schulwesen, 145 Millionen US-Dollar für die Rekonstruktion von Straßen und 120 Millionen US-Dollar für den Aufbau der Landwirtschaft. Die von der Weltbank und der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) geförderten Projekte strecken sich im wesentlich auf die Rekonstruktion des Nord-Süd-Straßennetzes, des Eisenbahnsystems, der Häfen von Ho Chi Minh City und Haiphong, der im Süden liegenden Kraftwerke sowie der im Norden liegenden Leitungssysteme zur Energieübertragung und die Deiche im Roten Fluß Delta.

Die Beziehungen zwischen Vietnam und dem IWF haben sich danach nach 10 Jahren Funkstille danach wieder merklich normalisiert. Nach dem Vietnam im Jahre 1984 im Zuge auf die zunehmende handelspolitische Isolierung die Bedienung und Rückzahlung der bei IWF aufgenommenen Kredite eingestellt hatte, fand ein Kontakt quasi nicht mehr statt. In diesem Zeitraum wuchsen die Verbindlichkeiten einschließlich Zinsrückständen auf 140 Millionen US-Dollar an. Nach dem die USA im Jahre 1990 veränderte IWF-Statuten durchgesetzt hatten, nach denen Länder, die trotz mehrfacher Mahnung, ihren Kreditverpflichtungen nicht nachkamen, keine weiteren Kredite mehr erhalten konnten, wurde die Rückzahlung der ausstehenden Kredite zur Voraussetzung für die Aufnahme internationaler Kreditmittel. Neben der Rückzahlung der ausländischen Kredite ist die Erarbeitung eines strukturellen Finanzierungskonzepts Gegenstand der derzeitigen vietnamesischen Bemühungen.

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